Probenahme

In der GSA steht zur Probenahme von Naphthalin und Naphthalin-ähnlichen Verbindungen folgendes Probenahmesystem zur Verfügung:

  • SG5100ex mit Thermodesorptionsröhrchen Typ TDS-Tenax (personengetragene und ortsfeste Probenahme)

Bei der personengetragenen und ortsfesten Probenahme werden Naphthalin und Naphthalin-ähnliche Verbindungen in der Luft mit einer batteriebetriebenen und volumenstromgeregelten Pumpe (SG5100ex) mit einem Volumenstrom von 1,0 l/ min angesaugt. Wir empfehlen eine Messdauer von 2 h.

Als Adsorptionsmedium wird ein Thermodesorptionsröhrchen Typ TDS-Tenax verwendet. Die beiden Verschlusskappen werden unmittelbar vor der Probenahme entfernt und gegen die zwei offenen Kappen ausgetauscht. Das Thermodesorptionsröhrchen wird beprobt und nach der Probenahme mit den entsprechenden Kappen wieder verschlossen.

– Naphthalin, 1-Methylnaphthalin, 2-Methylnaphthalin werden mit Thermodesorptionsröhrchen Typ TDS-Tenax gemessen.

– Acenaphthen, Acenaphthylen, Fluoren, Anthracen und Phenanthren werden nach PAK (EPA) Verfahren gemessen.

 

Analyse

Anschließend erfolgt die analytische Bestimmung mittels Thermodesorber und GC-MS/FID (Gaschromatographie – Massenspektrometrie – Flammenionisationsdetektor)

 

Grenzwerte

 

Naphthalin

Nach dem Gefahrstoffrecht ist Naphthalin als krebsverdächtig eingestuft.

Die Mitglieder der Ad-hoc-Arbeitsgruppe Innenraumrichtwerte der Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes haben für Naphthalin in der Innenraumluft einen Richtwert II (Gefahrenwert) von

30 µg/m3 und einen Richtwert I (Vorsorgewert) von 10 µg/m3 vorgeschlagen.

Bei Erreichen bzw. Überschreiten des Richtwertes II besteht unverzüglich Handlungsbedarf.

Bei Einhaltung des Richtwertes I sind auch bei lebenslanger Exposition keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Der Richtwert I kann als Sanierungsziel dienen.

 

Naphthalin-ähnliche Verbindungen

Naphthalin tritt in der Innenraumluft nicht alleine auf, sondern wird von Naphthalin-ähnlichen Verbindungen begleitet. Zu diesen Verbindungen gehören Methyl- und Dimethylnaphthaline sowie die trizyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe wie Acenaphthen, Acenaphthylen, Fluoren, Anthracen und Phenanthren.

Naphthalin kann als Indikatorsubstanz für diese Stoffgruppe angesehen werden.

Für den Fall, dass Naphthalin-ähnliche Verbindungen nachgewiesen werden legte die Ad-hoc Arbeitsgruppe vorläufige Summenrichtwerte der bizyklischen und trizyklischen Gesamtgruppe an aromatischen Kohlenwasserstoffe fest:

 

Für die Summe der bizyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (Naphthalin, Methylnaphthalin, 2-Methylnaphthalin)

Vorläufiger Richtwert I (Vorsorgewert) von 10 µg/ m3

Vorläufiger Richtwert II (Gefahrenwert) von 30 µg/ m3

 

Für die Summe der bi- und trizyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (Acenaphthen, Acenaphthylen, Fluoren, Anthracen und Phenanthren)

– Vorläufiger Richtwert I (Vorsorgewert) von 10 µg/ m3

– Vorläufiger Richtwert II (Gefahrenwert) von 30 µg/ m3

Um die Konzentrationen an bi- und trizyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen zu beurteilen, hat eine Messung nach PAK (EPA) Verfahren zu erfolgen.

Stationary measurement of naphthalene
Stationary measurement of naphthalene